Anwalt Dr. Lehmann » Wirtschaftsstrafrecht
In den polizeilichen Kriminalstatistiken führt das Nichtabführen von Arbeitnehmerbeiträgen an die Sozialkassen regelmäßig die Liste der am häufigsten verfolgten Wirtschaftsstraftaten an. Das liegt vor allem daran, dass Verfahren wegen des Verdachts des Vorenthaltens von Arbeitsentgelt sehr schnell eingeleitet werden, da die Sozialversicherungsträger Verdächtiges schnell anzeigen. Arbeitsgeber sind somit in Deutschland gut beraten, Beiträge der Sozialversicherung […]
In unserem Alltag ist der Betrug allgegenwärtig. Im Supermarkt ärgern wir uns etwa über Mogelpackungen. Dem Kollegen sagen wir, wie toll wir seine Arbeit finden, obwohl das nicht stimmt – der kleine Betrug erspart uns manchmal Ärger. Manchmal sind wir sogar gerne „Opfer“ eines Betrugs, etwa, wenn uns jemand sagt, wie sehr wir abgenommen hätten, […]
Treue ist in jeder Beziehung von zentraler Bedeutung. Sie ist die gemeinsame Basis und schafft das notwendige Vertrauen ineinander. Während in Paarbeziehungen oft erst durch „Beziehungsarbeit“ verhandelt werden muss, wie weit diese Treue reicht und wann die Untreue beginnt, ist Untreue im Wirtschaftsleben gesetzlich durch §266 StGB als Straftatbestand geregelt. Demnach macht sich der Untreue […]
Wasser, Boden, Luft, Tiere und Pflanzen gehören zu den elementaren Lebensgrundlagen des Menschen. Gleichzeitig dienen sie der Wirtschaft als Ressourcen. Wer diese Umweltmedien durch unerlaubte bzw. nicht genehmigte Handlungen gefährdet, bedroht oder zerstört, macht sich unter Umständen einem der Umweltdelikte nach §§ 324 ff StGB strafbar. Neben dem Schutz von Lebensbedingungen schützen die im Strafgesetzbuch […]
Der Duden versteht unter Bankrott eine Zahlungsunfähigkeit, die zur Einstellung aller Zahlungen eines Schuldners gegenüber seinen Gläubigern führt. Strafrechtlich ist damit aber der zentrale Straftatbestand des Insolvenzstrafrechts gemeint. Grob gesagt begeht jemand einen Bankrott nach § 283 StGB, wenn er in Kenntnis seiner Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit Handlungen vornimmt, die ihn begünstigen und seine Gläubiger benachteiligen. […]
Als Ordnungswidrigkeiten im Wirtschaftsstrafrecht werden all jene Tatbestände des Wirtschaftsstrafrechts bezeichnet, bei denen das Gesetz die Ahndung der Zuwiderhandlung mit einer Geldbuße zulässt. Die damit mögliche Unterscheidung zwischen „Strafe“ und „Geldbuße“ ist in der Praxis von enormer Bedeutung. Denn für die Verfolgung einer Ordnungswidrigkeit bedarf es keines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft. Das Ordnungswidrigkeitenrecht entlastet […]
Mindestlohnverstöße sind Ordnungswidrigkeiten, die gemäß Mindestlohngesetz (§ 21 MiLoG) mit Bußgeldern geahndet werden. Geradezu zwangsläufig begehen Arbeitgeber, die den Mindestlohn unterschreiten jedoch auch eine Straftat im Sinne des § 266a StGB. Schließlich führen sie zu geringe Sozialabgaben ab. Zwar darf ein gleicher Sachverhalt nicht zweimal bestraft werden, doch hat der Bundesgerichtshof (BGH, Urt. v. 15.03.2015) […]
Durch Compliance vergewissern sich Unternehmen, stets im Rahmen geltender Gesetze zu handeln sowie eigenen ethischen Ansprüchen zu genügen. Etwas vereinfacht ausgedrückt, könnte man sagen, Compliance dient vor allem dazu, Führungskräften und Mitarbeitern eines Unternehmens Richtlinien, Wissen und Werkzeuge an die Hand zu geben, um möglichst in jeder möglichen Situation richtig zu handeln. Entsprechend breit ist […]
Viele Geschäftsführer machen sich angesichts der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung der Insolvenzverschleppung schuldig. Oft steht dahinter der Wunsch, das eigene Unternehmen durch eine umfassende Unternehmenssanierung doch noch retten zu können. Doch was ist eine Insolvenzverschleppung? Eine Insolvenzverschleppung liegt vor, wenn eine Kapitalgesellschaft spätestens drei Wochen nach Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder sechs Wochen nach Eintritt der Überschuldung […]
Steht der Verdacht der Korruption im Raum, hat das mitunter weitreichende Folgen. Ein prominentes Beispiel dafür ist der Fall des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Bei ihm führte bereits die Eröffnung des Strafverfahrens wegen Vorteilsannahme dazu, dass er von seinem Amt zurücktreten musste. Ein Staatsoberhaupt, das in eine Korruptionsaffäre verwickelt ist, galt (und gilt sicher noch […]